Bereitstellung von Strom

Strom kann aus verschiedensten Energieträgern produziert werden. Von besonderer Bedeutung für die heutige Stromproduktion in Europa sind Stein- und Braunkohle, Erdgas und Kernkraft (Uran) sowie die erneuerbare Windkraft, Wasserkraft und Photovoltaik. Die mit der Produktion jeweils verbundenen Umweltwirkungen unterscheiden sich stark; die Abbildung 1 gibt einen Überblick über die pro erzeugter Kilowattstunde emittierten Treibhausgase. Mit Abstand am CO2-intensivsten ist Strom aus Braunkohle. Stromproduktion aus erneuerbaren Energien belastet das Klima hingegen nur geringfügig. Kernkraft ist zwar mit sehr geringen Treibhausgasemissionen verbunden, bringt jedoch ungelöste Probleme (z.B. Endlagerung) mit sich.

Abb. 1: Spezifische CO2-Emissionen verschiedener Kraftwerkstypen (IFEU 2017)

In Deutschland wird heute noch knapp über die Hälfte des Stroms durch Verbrennung fossiler Energieträger erzeugt, so dass die durchschnittlichen Umweltwirkungen von Strom in Deutschland bei etwa 595 g CO2-Äquivalente pro kWh erzeugten Stroms liegen. Politische Vorgaben (v.a. das Erneuerbare-Energien-Gesetz) haben in den vergangenen Jahren zu einem starken Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung geführt. Trotz verschiedener Novellierungen des EEG ist auch in den kommenden Jahren weiterhin mit einem signifikanten Ausbau zu rechnen. Dazu trägt auch die Aussicht auf langfristige Verteuerung von CO2-Emissionen durch den Emissionshandel bei. Aktuelle Strommarktmodellierungen gehen davon aus, dass die Erneuerbaren dann über die Hälfte des deutschen Stroms erzeugen werden, auch wenn zusätzlich zu den bereits beschlossenen keine weiteren politischen Maßnahmen umgesetzt werden.

Integration erneuerbarer Energien

Die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien schwankt jedoch stark, z.B. in Abhängigkeit von den meteorologischen Bedingungen. Bei einem weiteren Ausbau müssen Lösungen gefunden werden, um den erneuerbaren Strom besser ins Stromnetz zu integrieren. Neben dem Ausbau der Speicherkapazitäten für Strom wird daher versucht, den Stromverbrauch zeitlich an die Erzeugung anzupassen.

Parkende Elektrofahrzeuge können über längere Zeit mit dem Stromnetz verbunden sein und sind damit beim Ladevorgang zeitlich flexibel. Durch eine gesteuerte Stromentnahme aus dem Netz können die Fahrzeuge Abnehmer der Spitzenerzeugung von fluktuierenden erneuerbaren Energien sein – dies wird als "gesteuertes" oder "intelligentes" Laden bezeichnet. Insbesondere in Deutschland mit seinem geplanten hohen Anteil an Windkraft könnte so das Stromnetz stabililsiert werden und die Voraussetzungen für einen verstärkten Ausbau von erneuerbaren Energien geschaffen werden.

Bei Betankung der Fahrzeuge "nach dem letzten Weg" (also ohne gesteuertes Laden) ist umgekehrt eine verstärkte Belastung der Stromnetze zu bestimmten Tageszeiten zu erwarten, was in einigen Fällen die lokale Infrastruktur überfordern könnte.

Weitere Informationen zum Einfluss der Ladestrategie auf die Umweltbewertung

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